Stellt euch vor, ihr sitzt in einem historischen Gebäude, in dem einst Industriemagnaten über die Zukunft des Ruhrgebiets berieten, und schaut dabei „Barbie“. Klingt verrückt? Genau das konnten Filmfans im September 2024 erleben, als die Villa Hügel in Essen ihre Türen für ein ganz besonderes Kinoevent öffnete.
Die Villa Hügel ist an sich schon immer einen Besuch wert, wie wir hier schon berichtet haben. Der Park rundherum ist sicher einer der schönsten in ganz NRW. Die Villa selbst beeindruckt mit historischer Tiefe und globaler Relevanz. Das Ganze lässt sich auch noch zu einem fairen Preis bewundern, wobei Kindern sogar freier Eintritt gewährt wird.
In 2024 gab es dann aber noch ein Highlight obendrauf. Als Teil eines umfangreichen Programms, mit dem die Villa Hügel den Menschen in allen Facetten noch näher gebracht wird, verwandelte sich die Obere Halle des Krupp-Anwesens für neun Vorstellungen in einen exklusiven Kinosaal.
Wo sonst ehrfürchtig geflüstert wird, hallte plötzlich Filmmusik durch die Räume. Die Krupp-Stiftung hatte sich mit der Lichtburg zusammengetan und ein Programm auf die Beine gestellt, das von Klassikern bis zu brandaktuellen Blockbustern reichte.
Die Filmauswahl war so vielfältig wie die Geschichte der Villa selbst. Da gab es Gänsehaut mit Kubricks „Shining“, Tränen und Lacher mit „Forrest Gump“ und pure Magie mit „Harry Potter“. Wer hätte gedacht, dass sich Hogwarts und die Villa Hügel so gut ergänzen würden?
„Barbie“ brachte einen Hauch von Pink in die altehrwürdigen Gemäuer, während „Der große Gatsby“ perfekt zur prunkvollen Umgebung passte. Bei „Mord im Orient Express“ fragten sich einige Zuschauer:innen kurz, ob sie nicht versehentlich in einem Live-Krimi gelandet waren – so echt wirkte die Kulisse.
Besonders charmant: Die Vorführung von „Pappa ante Portas“. Loriots Humor in diesen altehrwürdigen Hallen – ein Kontrast, der perfekt funktionierte. Und für die Kleinen? Die durften bei „Checker Tobi“ die Welt erkunden, während ihre Eltern sich fragten, ob sie als Kind auch mal so neugierig waren.
Natürlich war es kein gewöhnlicher Kinobesuch. Popcorn und Cola mussten zwar draußen bleiben, aber mal ehrlich: Wer braucht schon Snacks, wenn man in einem architektonischen Meisterwerk sitzt? Die Atmosphäre war auf jeden Fall ganz besonders.
Viele Besucher:innen kamen schon eine Stunde vor Filmbeginn, um die Villa zu bestaunen. Manch einer fühlte sich wie in einer Zeitreise, nur eben mit bequemeren Sitzen. Um die besten Plätze musste sich niemand sorgen – der Saal bietet von jedem Winkel einen super Blick.
Am Ende waren sich alle einig: Das war Kino, wie man es noch nie erlebt hatte. Die Kombination aus Top-Filmen und der einzigartigen Location machte „Der Hügel ist Kino“ zu einem unvergesslichen Erlebnis. Viele Besucher hofften schon beim Verlassen der Villa, dass es eine Wiederholung geben würde.
Nicht jede:r kann einen Blockbuster in einem Industriedenkmal genießen! Essen kann das jetzt – und wer weiß, vielleicht wird die Villa Hügel ja regelmäßig zum Kinopalast? Eines ist sicher: Gewöhnliches Popcorn-Kino wirkt danach irgendwie... na ja, gewöhnlich eben. Gut, dass wir noch unsere eindrucksvolle Lichtburg haben.